Ein Wochenende in der Gemeinde Heidesee (Teil II) (Fortsetzung)
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Hinter der Eiche das schmiedeeiserne Tor. Das Metall ist mit den Jahren dünn und brüchig geworden. Doch der Eingang ist kein Eingang mehr. Seit mehr als zwanzig Jahren schläft der Park, seit jenen Wochen, als das Schloss geschleift wurde. Zuletzt war es ein Gemeindezentrum gewesen (doch seinen Untergang verdankt es einem Berliner Betrieb, dem die Renovierungskosten zu hoch wurden). Eberhard Panitz, der Schriftsteller, dessen Roman Die unheilige Sophia in Kolberg spielt, hat ein Bild des Gutshauses aus dieser Zeit überliefert: „Eine geschwungene Granittreppe mit granitener Brüstung führte zu dem ehemaligen Gutshaus hinauf, das eine zeitlang die Kommandantur der sowjetischen Besatzungsmacht gewesen war... In den Amtsräumen, einer weitläufigen Zimmerflucht der ersten Etage, standen noch einige schöne alte Möbel, darunter ein flämischer Schreibschrank aus dem sechzehnten Jahrhundert, eine geschnitzte Sitzbank und jene zwei Lehnsessel mit den Löwentatzen und gräflichen Wappen.“
Das alles ist verschwunden. Geblieben ist der verträumte Park, und gleich daneben der Strand, von dem der Blick über den See geht, der fast bis zum Horizont reicht -weit weg vom Lärm und der Enge Berliner Badestrände.
Bisher erschienen
Teil I - in Friedersdorf
Lesen Sie hier den dritten Teil der Reisereportage
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